Die Bedeutung von open-source Softwareprojekten ist mittlerweile unbestritten. Es existieren eine Reihe sehr erfolgreicher und bekannter Projekte, wie beispielsweise Linux. In einer aktuellen Studie der Linux Foundation wurde zwischen Dezember 2008 und Januar 2010 der zum Linux-Kernel zugefügte Quellcode untersucht. Ergebnis dieser Analyse war, dass 75% des Quellcodes von Personen beigetragen wurde, die in Unternehmen angestellt sind, während nur 18% der Beiträge auf Personen zurückgeführt werden konnten, die sich ehrenamtlich beteiligt haben [1].
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, wo und wie sich Unternehmen bei der Entwicklung von open-source Software beteiligen. Ersteres soll mit Hilfe der Analyse vorhandener Kommunikationsdaten der Mailinglists, aus Commit-Daten aus Source-Code-Management-Systemen und Fehlermeldungen aus der genutzten Bug Tracking Software erfolgen. Die unterschiedlichen Repositories sollen in einer Datenbank zusammengeführt werden, was neben anderen bestehenden Herausforderungen eine Entity Resolution [2] erfordert, da Nutzer sich oft mit unterschiedlichen E-Mail-Adressen und abweichenden Namen in den verschiedenen Systemen angemeldet haben.
Um die Frage nach dem „wie“ zu beantworten, sollen die gewonnenen Erkenntnisse aus dem ersten Teil der Arbeit genutzt werden und mit vorhandenen Ansätzen aus der Literatur verglichen werden. Beispielsweise werden unterschiedliche Modell der Unternehmensbeteilung unterschieden, wie das Coding Model, das Support Model und das Management Model [3]. Innerhalb dieser Modelle wird unter anderem nach der Art der Beteiligung, beispielsweise reine Entwicklungsarbeit, finanzielle Unterstützung und Organisation von Projekten differenziert.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, neben einer Beschreibung der Arbeitsweise des Apache Projekts, einen Überblick über bestehende Unternehmensbeteilungen zu erlangen und darüber hinaus die Langlebigkeit dieser Beteilungen zu evaluieren.
Quellen
- [1]J. CORBET, G. A. M. KROAH-HARTMAN. Linux kernel development. White paper, The Linux Foundation, San Francisco, CA (USA), December 2010.
- [2]I. BHATTACHARYA, L. GETOOR. Collective entity resolution in relational data. ACM Trans. Knowl. Discov. Data. 1:1. 2007.
- [3]F. M. EUGENIO CAPRA, CHIARA FRANCALANCI AND C. R. LAMASTRA. A survey on firms’ participation in open source community projects. In C. Boldyreff, K. Crowston, B. Lundell, and A. I. Wasserman, editors, Open Source Ecosystems: Diverse Communities Interacting, 5th IFIP WG 2.13 International Conference on Open Source Systems, pages 225–236, Berlin, Heidelberg, New York, 2009. Springer.
Literaturempfehlungen:
- The Apache Software Foundation. How the ASF works. 2010
- A. Mockus and R.T. Fielding and J. Herbsleb: A case study of open source software development: the Apache server. ICSE ’00: Proceedings of the 22nd international conference on Software engineering. 2000. 263-272.
- L. Dahlander and M. G. Magnusson. Relationships between open source software companies and communities: Observations from nordic firms. Research Policy, 34(4):481 – 493, 2005.
- A. Bonaccorsi, D. Lorenzi, M. Merito, and C. Rossi. Business firms’ engagement in community projects. empirical evidence and further developments of the research. In FLOSS ’07: Proceedings of the First International Workshop on Emerging Trends in FLOSS Research and Development, page 13, Washington, DC, USA, 2007. IEEE Computer Society.
Zugrunde liegender Datensatz: Apache
Art der Arbeit: Diplom- oder Masterarbeit
Voraussetzungen: Kenntnisse im Bereich Web Technologien, Datenbanken
Betreuer: Dr. Claudia Müller-Birn
Weitere Informationen: Bitte E-Mail an Dr. Claudia Müller-Birn zwecks Vereinbarung eines Sprechstundentermins.